Das "Album für Postkarten" mit rotem Deckel, einem aufgeklebten Winterszenenbild oben Ziervignetten in Goldfarbe drumherum, und Text in schwarzer, lateinischer Kursivschrift hat 13 Blätter in 2 Grautönen für je 4 Postkarten und ein Vorblatt. Auf der Rückseite des vorderen Albumdeckels und auf der Vorderseite des Vorblattes sind Stiche mit Szenen von Seen, Flüssen, Bergen, einer Burg, Blumen und Schwalben als Postboten.
Eine Schwalbe mit Brief im Schnabel wurde auf der vorderen Albumdeckelrückseite unbeholfen mit Bleistift nachgemalt, wozu in Kurrentschrift mit Bleistift rechts unten passen könnte, was man als "gezeichnet v. / W.M." lesen könnte. Auf der Rückseite des Vorblattes wurde ebenfalls sehr unbeholfen der Turm von Kloster Andechs mit Bleistift nachgemalt, der auf der gegenüberliegenden Seite auf einer Postkarte abgebildet ist.
Das Album enthält 49 von 52 möglichen Postkarten aus den Jahren 1897-1903, ohne ersichtliche Ordnung. Mehr als die Hälfte sind farbig, meist gemalt, der Rest schwarz-weiß oder hellblau, meist mit Fotos. 45 Karten sind topografische Ansichtskarten, 3 Glückwunschkarten zu speziellen Anlässen (Neujahr, Ostern und Jahrhundertwechsel) und eine Themenkarte (die Päpste des 19. Jhds.).
Es sind zwei weitere Postkartenalben der Familie erhalten, das "Postkarten Album" (HS39) und "GRÜSSE VON FERN UND NAH" (HS40).
Fast alle Karten wurden versendet (die bayrische Portomarke kostete 5 Pfennig). Die meisten sind aus Südbayern (allein 10 aus Wasserburg am Inn), am weitesten entfernt sind Karten aus Meran in Südtirol und Maria Buch in der Steiermark. Empfänger waren meist Mitglieder der Familie Schederecker, damals im Besitz des Gasthauses Schederecker in Waldhausen (Gem. Schnaitsee), heute Gasthaus Tauschhuber: Peter Schederecker (1843-1935) und vor allem seine Kinder Josef Schederecker (1879-1961) und Amalie Schederecker (1888-1978). Geschrieben wurde in der üblichen Kurrent-Schrift, bisweilen sind Nachnamen und Zielort in lateinischer Schrift.
