Der kleine Dolch folgt formal einem geläufigen Typus des 17. und frühen 18. Jahrhunderts. Die Scheide aus Silberblech zeigt auf ihrer Vorderseite in wechselnden Bändern getriebenen und vergoldeten Pflanzendekor sowie filigranes florales Niello auf blankem Silber. Die Rückseite ist ausschließlich in Niello verziert. Charakteristisch ist außerdem der, hier spiralförmig verzierte, ehemals ebenfalls vergoldete Kugelknauf an der Spitze der Scheide.
Der Griff besteht aus schwarzem Horn, dessen Silbermontierung den zinnenartigen Fries am oberen Rand der Scheide aufnimmt.
Die Klinge aus Damaststahl ist formal sehr einfach, was ebenfalls nicht unüblich ist. Hinzu kommen in diesem Fall tiefe Rostnarben, die wohl durch Feuchtigkeit in der Scheide verursacht wurden.
Der Dolch gehört zu einer größeren Gruppe ähnlicher Stücke, die sich in einer Vielzahl von Vartianten in zahlreichen historischen Sammlungen erhalten haben. Exemplarisch sei hier nur auf die "Türchische Cammer" in Dresden verwiesen (Schuckelt 2010, Kat.-Nr. 199 oder 234-236).
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