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Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld Wissenschaftliche Sammlung des Fränkische Schweiz-Museums [E6665_108]
Scan von E6665_108 (Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld / Scan erfolgt durch F.D.Campo (CC BY-NC-ND)
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Brief "Lieber Ferdinand!"

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Beschreibung

Odenheim 20. November 1919
Lieber Ferdinand!
„Im Besitze deiner lb. Karte teile ich dir
mit, dass ich dieselbe erhalten habe. Ich habe mich
sehr gefreut, das du an mich dachtest und hätte dir
schon längst wieder einmal geschrieben, wenn
ich nicht andauernd in so gespannter Stimmung
wäre. Ich habe, wie du ja weißt, zur Gendarmerie
eingegeben und habe damit am 19. Oktober die
Prüfung gemacht. Nun sitze ich schon die ganze Zeit
hier und warte bis ich einberufen werde und es
kommt und kommt nichts! Menschenskind da kannst
du verzweifeln. Hätte ich die Prüfung nicht bestanden
so hätte ich ja schon längst Nachricht, das ist mich der ein-
zige Trost. Da ja die Löhnung jetzt aufhört und
das Geld zur Neige geht, so sitze ich jetzt ziehmlich
auf dem Trockenen. Also du kannst dir meine Lage
vorstellen. Lieber Nante wie geht’s bei dir? Was
treibst denn? Mutter ärgern was? Es hat wohl
schon ziehmlich Schnee bei euch? Was. Ich möchte
auch ganz gern von Gößweinstein hier runter rodeln
muß schön sein. Herzlichen Dank noch für den Gruß
von Oskar, was treibt er denn? Und Hans noch nicht
verheiratet? Wie geht es dann vor allen Dingen
deiner sehr verehrten Frau Mutter? Immer
noch gesund und munter? Ich bin () ja so
sehr und viel dankbar. Ich habe schon öfters
an sie gedach,- was () ist wohl Mutter Heinlein
hoffentlich noch recht gut, ich wünsch es Ihr
recht von Herzen. Nante weißt du wie

wir Kartoffeln gebudelt haben beim Milch-
holen, es war sehr schön damals. Ich habe
schon oft daran gedacht. dann erlaube ich
mir noch die Frage, wie es deiner sehr hoch-
wohlgeborenen Fräulein Schwester Lina geht?
Ist sie immer noch so gut auf mich ge-
stimmt? Achso da fällt mir gerade ein, dass
ich den Brief damals bei Fräulein Lina gar
nicht beantwortet habe. Ich tue es hiermit
Und bitte herzl. Sehr-sehr-sehr-sehr um Verzeihung
Wegen meines ungebührlichen Benehmens.

Zum Schluss allen was zur familie
Heinlein zählt, lebt und zappelt
meinen herzlichen Gruß

Und sei du vor allem recht herzlich gegrüßt
Mein lieber Freund Ferdinand
Von deinem Kumpel

Schorsch Hermann

Material/Technik

Papier

Maße

10,5 x 16 cm

Karte
Abgeschickt Abgeschickt
1919
Schorsch (Freund von Ferdinand Heinlein)
Odenheim
[Zeitbezug] [Zeitbezug]
1919
1918 1921
Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld

Objekt aus: Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld

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